Carbonfaser
Carbonfasern (auch Kohlenstofffasern genannt) sind großtechnisch hergestellte Fasern, die sich durch eine hohe spezifische Steifigkeit und Zugfestigkeit auszeichnen. Aus kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien (normalerweise Polyacrylnitril, für Hochmodulfasern auch Pech), werden sie durch Pyrolyse in eine spezielle Kohlenstoff-Struktur umgewandelt.
Um eine gute Benetzung der Faseroberfläche bei Kontakt mit flüssigem Harz sowie eine gute Anbindung der ausgehärteten Matrix an die Faseroberfläche zu gewährleisten, wird die Carbonfaser im Herstellungsprozess mit einem Finish versehen (Schlichte).
Mit Kohlenstofffasern lassen sich durch die hohen mechanischen Kennwerte sehr leichte und hochwertige Composite Bauteile und Verbundwerkstoffe herstellen. Des Weiteren können mit Carbonfasern Verbundwerkstoffe mit nahezu neutralem Wärmeausdehnungsverhalten in der Faserebene hergestellt werden. Carbonfasern sind zudem elektrisch leitfähig und röntgentransparent.
Die Kohlenstofffasern werden entsprechend ihrer mechanischen Eigenschaften eingeordnet in:
HT: Hochfest (high tenacity)
IM: mittleres Modul (intermediate modulus)
HM: Hochmodulfasern (high modulus)
Weitere Charakterisierungen sind die Filamentanzahl (1K= 1000 Filamente, 3K, 6K, 12K, 24K usw.), der Filamentdurchmesser, das Vorprodukt (Precursor) und die Schlichte. Die Kohlenstofffasern bestehen zu ca. 96 % aus Kohlenstoffatomen.